Was mich die 2 anstrengendsten Jahre meines Lebens gelehrt haben.

2 Jahre meines Content Strategie-Studiums auf der FH Joanneum sind um. 2 Jahre an Anstrengung, Fleiß, Schweiß, unzähligen Zoom-Sessions, langen Nächten, Seminararbeiten, Präsenzwochen in Graz, Ärger, Frust, aber auch Freude und sehr vielen (fachliche & persönliche) Erkenntnissen. 2 Jahre, die so schnell vorbei waren, dass ich mir bewusst Zeit nehmen musste um zu reflektieren, was ich alles gelernt habe. Was gut und was nicht gut war. Und vor allem: Was ich für mich persönlich und fachlich gelernt habe. Der Versuch einer Zusammenfassung in GIFs. 👇

  1. Zeitmanagement ist alles. Und zwar wirklich. Listen schreiben hat mir das Leben gerettet. Und zwar (fast) wortwörtlich. Denn ohne meine To Do Listen ging gar nichts. Der Kopf ist ständig voll. Arbeiten, Vorlesung am Abend, Übungen am Wochenende und dann noch Haushalt & Co. Von Freizeitaktivitäten und privaten Verpflichtungen ganz zu schweigen.

2. Verbündete im Kampf helfen beim Überleben. Denn geteiltes Leid ist wirklich halbes Leid. Ohne meinen Studienkolleg:innen wäre alles nicht einmal halb so erträglich gewesen. Der ständige Stress und oftmals auch Frust über spontane Aufträge, Planänderungen oder am schlimmsten – gar keine Pläne vorgelegt zu bekommen – ist anstrengend. Das gemeinsame „Sudern“, aber auch Finden von Lösungen ist viel besser als alleine zu grübeln und zu verzweifeln. Auch nachzufragen wie jemand anderes etwas gemacht hat oder gemeinsam Dinge auszuarbeiten, nimmt viel Druck. Sharing is caring!

3. Sport ist nicht Mord. Sport hilft beim Abschalten und bringt Ausgleich. Dieser ist vor allem notwendig, wenn man gefühlt 15 Stunden am Tag vor dem Laptop sitzt und sich konzentrieren muss. Ob Laufen, Yoga, Dehnen, Tanzen oder etwas anderes – in der Stressbewältigung muss der Körper aktiviert werden. Und zwar ist es dabei wichtig andere Regionen zu betätigen, als in der klassischen Arbeitsphase. Gerade in Zeiten des Home Office-Marathons ist es ganz wichtig den Arbeitsplatz kurz zu verlassen und frisch in den Feierabend zu starten. Nach der Arbeit 20 Minuten spazieren zu gehen hilft dabei schon! Auch eine kalte Dusche kann dabei helfen, den Alltag „abzuduschen“.

4. Geistige Aktivierung. Körper und Geist müssen sich entspannen. Das bedeutet jedoch nicht immer auf der Couch zu liegen. Auch der Geist muss aktiviert werden. Und zwar durch etwas das Freude macht und die Sinne aktiviert. Bei mir waren das sehr viel Musik, Podcasts, inspirierende Filme, fesselnde Romane oder anregende philosophische Gespräche mit anderen.

5. Reflektion. „Wie weit bin ich schon gegangen?“ „Wie sah der Weg aus?“ „Was habe ich bisher gelernt und geschafft?“ „Wie sieht mein Ziel aus?“ „Was liegt noch vor mir?“ „Was möchte ich noch lernen?“ All diese Fragen immer wieder durchzugehen (zB. am Ende eines Semesters), hat mir sehr geholfen. Vor allem in Zeiten, in denen ich alles hinschmeissen wollte, war das meine Rettung. Wenn ich jetzt im Nachhinein die Achterbahnfahrten der letzten zwei Jahre durchgehe, macht es mich umso stolzer zu wissen, es durchgezogen und endlich geschafft zu haben. Der Blick zurück gibt Motivation für die weiteren Schritte.

6. Die-Meta-Ebene. Dieser Bereich passt auch zum vorherigen Punkt. Wenn der Computer kurz vor Abgabe der Seminararbeit abstürzt, 30 Minute, liegen die Nerven schnell blank. Inmitten des Nervenzusammenbruchs hilft nur mehr die Meta-Ebene. Denn von ganz oben und weit entfernt betrachtet, ist alles nicht so schlimm und auch gar nicht so wichtig. Im großen Ganzen ist jede kleine Katastrophe auch nur ein kleiner, unbedeutender Schritt, der mein Leben nicht komplett aus der Bahn wirft. Durchatmen, Pausieren, Überlegen und Weitermachen. Alles wird gut.

7. Erfolge feiern. Projektmanagement-Meister Stefan Pollach nennt es „Celebrating“ im Projektmanagement-Prozess. Das heißt: Wenn alles geschafft ist, pausieren, schauen was man geleistet hat und dann ordentlich feiern! Es ist verdient und macht die Anstrengung umso wertvoller und schöner.

8. Burn-Out klopft an. Was ich gelernt habe, sind die Ursachen und Mechanismen in der Stressbewältigung. Burn Out ist ein Krankheitsbild, das sehr viel schneller an der Türe klopft, als einem manchmal lieb ist. „Ich bin doch noch jung und gesund“ oder „Ich arbeite doch keine 100 Stunden pro Woche“ waren Gedanken, die mir öfters durch den Kopf schwirrten. Falsch! Das Ausbrennen geschieht durch falsches Abgrenzen, zu hohe Erwartungen, mentalen Stress, zu wenige Ruhephasen und vieles mehr. Alles was frustriert und einen innerlich ständig hochgehen lässt, ist schlecht und kratzt an der Substanz. Wissen über Stressbewältigung ist wichtig. Essentiell ist es sich selbst in Hochphasen zu beobachten, die eigenen Antreiber zu kennen und zu wissen, was man braucht um nicht auszubrennen. 👇

9. Ausruhen. …Dazu gehört, zu verstehen was Erholung überhaupt ist. Der Körper muss anders aktiviert werden – geistig und körperlich. Er muss ENTspannen können. Sei es durch Bewegung, Schlaf, gutes Essen, Ausflüge, Urlaub, inspirierende Projekte & Aktivitäten. Der Körper braucht esum Leistung zu erbringen. Dabei sollte unser Motto nicht sein, ständig zu optimieren. Wie auch bei Kindern gilt das Prinzip „Play and rest“. Kinder machen das ganz von alleine. Nur wir Erwachsenen haben das leider oftmals verlernt, weil die Welt uns sagt, ständig laufen zu müssen. Dabei müssen wir das nicht. Und können es auch nicht. Und das ist gut so.

10. Die fabelhafte Welt der Content-Strategie. Vor dem Studium dachte ich ich würde tiefer ins Content Marketing gehen, etwas Branding und vielleicht noch ein paar technische Aspekte erlernen. All das war zwar dabei, aber nicht nur. Denn im Grunde haben wir im Content Strategie-Studium gelernt, was alles zu ganzheitlicher Kommunikation gehört: Content Marketing, PR, Markenarbeit, Texten, Technik, Projektmanagement, Change Management, UX, Typografie, Storytelling uvm. In der Content-Strategie geht es vor allem darum, all diese Bereiche bestmöglich zu verknüpfen. Und: Dass es keine Entscheidungen ohne solide Grundlage geben sollte!

Wer gut kommunizieren möchte, muss immer wissen WAS (Inhalt) an WEN (User) WARUM (Intention) WIE (Content) und WO (Plattformen) kommuniziert wird. All diese Facetten konnten wir betrachten und so lernen strategischer zu denken, tiefer zu gehen, Ziele zu setzen und diese mit passenden Maßnahmen zu verfolgen. Immer die Balance zu finden zwischen dem was eine Organisation sagen möchte und dem was User hören möchten.

Fazit: Ich habe zwei anstrengende Jahre hinter mir, auf die ich etwas erschöpft, aber tatsächlich auch sehr stolz zurückblicke. Ich bin äußerst talentierten Menschen aus unterschiedlichen Branchen und Ländern begegnet (Studierende & LektorInnen), habe meine eigenen Grenzen sehr gut kennengelernt und kann mich sehr bald auch (hoffentlich) „Master“ nennen (Im Gegensatz zum „Magister“ macht das natürlich zum Glück niemand wirklich). Und ganz nebenbei weiß ich jetzt auch endlich, was Content Strategie tatsächlich bedeutet und was man damit macht.

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